„Eine türkische Geschichte“

Wochen gegen Rassismus: Lesung und Gespräch mit Abdulvahap Ҫilhüseyin

Dieses Buch soll die wertvollste Erbschaft an seine Kinder sein: Abdulvahap Ҫilhüseyin erzählt die Lebensgeschichte seiner Großmutter. In Zentralanatolien wurde die blutjunge Saliha Kartag verheiratet. Als ihr Mann sie schlecht behandelte, wagte sie den Schritt, ihn zu verlassen. Ihrem Vater vertraute sie die drei Kinder an. Um denen einmal ein besseres Leben zu bieten, ging sie allein, als eine der ersten, Anfang der 1960er Jahre als Gastarbeiterin nach Deutschland. Als Angestellte bei der Bundesbahn konnte sie Geld an ihre Familie in der Türkei schicken. Sie litt unter Heimweh, musste Sprachbarrieren überwinden und ausländerfeindliche Sprüche ertragen. Bei Besuchen in der alten Heimat wurde sie angefeindet und beschimpft. Ihr Enkel erzählt ungeschönt, wie sie mit Fleiß und Mut versucht, für sich und ihre Kinder einen Platz in der Gesellschaft zur erkämpfen. „Eine türkische Geschichte“ ist zugleich ein Stück deutscher Geschichte.
Abdulvahap Ҫilhüseyin, 1978 in Stuttgart geboren, ist gelernter Herrenkonfektionär und Bankkaufmann. Seit über zehn Jahren arbeitet er als Edelmetallspezialist bei der LBBW Bank. Er versteht sich als Brückenbauer zwischen den Religionen und Kulturen.
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