Lesung

Menschenkette – Cäcilie Kowald liest aus ihrem Roman

Cäcilie Kowald erzählt mit ihrem für den Anna-Haag-Preis nominierten Romandebüt „Menschenkette“ von dem eindrucksvollen Massenprotest gegen Atomwaffen, der sich diesen Herbst zum 40. Mal jährt. Am 22. Oktober 1983 protestieren mehrere Hunderttausend Menschen gegen die geplante Stationierung von Atomraketen in Süddeutschland – in einer 108 Kilometer langen Menschenkette von der Befehlszentrale der europäischen US -Truppen in Stuttgart-Vaihingen bis zu den Wiley Barracks in Neu-Ulm. Mit ihnenmachen sich auch Oliver, Marlene, Ulrike, Wilfried, Franzi und Ines auf den Weg. Sie wollen damit die Welt vor dem Atomkrieg retten. Doch was von außen aussieht wie eine einzige große Bewegung, ist ein Gemisch aus unterschiedlichsten Motivationen und Überzeugungen, die umso heftiger aufeinanderprallen, als alle nur das Beste wollen. Ein Roman vor historischer Kulisse, der frei nach Max Goldt den kollektiven Erinnerungssport fördert – und zugleich aktueller nicht sein könnte. Denn anhand der persönlichen Beweggründe ihrer Protagonistinnen und Protagonisten geht Cäcilie Kowald auch auf ethische Grundfragen der Friedensbewegung ein, zu denen auch heute noch um Antworten gerungen wird.
Dr. Cäcilie Kowald, geboren 1973, war als Zehnjährige selbst Teil der Menschenkette. Sie hat Mathematik und Slawistik studiert und in Germanistik promoviert. Cäcilie Kowald ist Autorin von Chatbot-Dialogen, Kritzelpoetin, Musikerin, manchmal auch Aktivistin. Sie lebt in Karlsruhe.
Nicht wenige des Projekt Zukunft waren bei der Menschenkette dabei, ohne sich damals bereits zu kennen. Deshalb ist diese Lesung ein Teil von 40 Jahre Projekt Zukunft.
www.kowald.de