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Mittwoch, 28. Juni 2023

19.30 Uhr

Berthold-Auerbach-Museum Nordstetten

Eintritt: 8 €

6 € (ermäßigt), Schüler:innen frei

Lesung mit Chandal Nasser

Landzungen und andere geografische Anomalien

Die aus dem südlichen Brasilien stammende Autorin stellt ihren 2022 erschienenen, zweiten deutschsprachigen Lyrik-Band vor. Über ihre Kindheitserinnerungen auf Deutsch zu schreiben, empfinde sie als Freiheit. Es ließe sich leichter, weniger emotional und mit Abstand darauf blicken als in der Muttersprache, antwortete Chandal Nasser in einem SWR2-Radiointerview. “Feinsinnig und leichtfüßig“ thematisiert sie ihren Schwebezustand zwischen den Sprachen und Welten.
„In so einigen ihrer Gedichte nimmt sich Chandal Nasser dem Wesen, den Eigenarten, Merkwürdigkeiten und Fallstricken der deutschen Sprache an. Ob nun den geliebten Verben, dem vertrackten Konjunktiv, den absonderlichen Doppelungen, den nicht so melodiös und geschmeidig wie im Portugiesischen purzelnden Vokalen. Auf einmal wird einem wieder klar vor Augen geführt, worum es beim Hantieren mit Wörtern geht, aus welchem Kern die Dichtkunst erwächst.“
Rüdiger Schwarz, Gäubote

Chandal Nasser lebt in Tübingen. Geboren wurde sie 1958 im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná und ist dort auch aufgewachsen. Sie studierte Humangenetik und schrieb Gedichte in ihrer portugiesischen Muttersprache. Kontakt zur deutschen Kultur und Sprache fand sie über das Goethe-Institut. Seit 1995 lebt sie der Liebe wegen in Deutschland. In einer Schreibwerkstatt der Tübinger Lyrikerin Eva-Christina Zeller vollzog sie 2011 den Sprachwechsel. Ihr erster deutschsprachiger Gedichtband „Eindrücke aus Babel“ schaffte es 2020 auf Anhieb in die Shortlist des Thaddäus-Troll-Preises.
Diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Berthold-Auerbach-Literaturkreis wird unterstützt von der Marbacher Arbeitsstelle für Literarische Museen in Baden-Württemberg und der Stadt Horb.