Fast Kannibalen, mehr als Freunde

„Auf hoher See“ von Slawomir Mrozek und „Schischyphusch oder der Kellner meines Onkels“ von Wolfgang Borchert

gespielt vom Theater unter der Laterne

Wie Schiffbrüchige fast zu Menschenfressern geworden wären, darum geht es im ersten Stück des Abends. Nach der Pause sorgen zwei zu kurze Zungenspitzen zuerst für Anfeindungen, schließlich aber für eine tiefe Verbundenheit zwischen einem Kellner und seinem Gast.
Auf hoher See gibt es kein Entrinnen: Einer der drei Schiffbrüchigen auf dem Floß soll aufgefressen werden, damit wenigstens die beiden anderen überleben können. Jeder versucht, die anderen zu überzeugen, dass gerade er selbst nicht gefressen werden dürfe.
Die Begegnung zweier gänzlich verschiedener Menschen, eines Kellners und seines Gastes, schildert das zweite Stück. Dennoch haben sie eine Gemeinsamkeit: einen Sprachfehler, hervorgerufen durch zwei zu kurze Zungenspitzen. Wie es von anfänglichen Anfeindungen zu einer tief empfundenen Verbundenheit zwischen den Beiden kommt, das zeigt die heiter-traurige szenische Lesung der Balinger Theatergruppe.
Es spielen Dieter Behler, Gabriele Gatzweiler, Christoph Holbein, Joachim Mangold und Barbara Wydra.
Regie in beiden Stücken führt Gabriele Gatzweiler.