Romanvorstellung

Gast in der Heimat von Victoria Wolff

Ein Roman der Exilautorin Victoria Wolff (1903-1992)
Herausgegeben und vorgestellt von Anke Heimberg, Berlin
Der fünfte Roman der jüdischen Autorin Victoria Wolff entstand im Schweizer Exil und wurde 1935 in Amsterdam veröffentlicht. Anhand einer großbürgerlichen protestantisch-jüdischen Familie schildert sie die schrittweise Ausgrenzung und Entrechtung der jüdischen Bevölkerung. Man kann das über ganz Europa kommende Unheil bereits ahnen.
Victoria Wolff, 1903 in Heilbronn als Tochter eines jüdischen Lederfabrikanten geboren, machte in den 1920er Jahren Karriere als Journalistin. Sie heiratete den Textilfabrikanten Dr. Alfred Wolf. 1932 erschienen ihre ersten Romane. Wegen des Publikationsverbots der Nationalsozialisten emigrierte sie 1933 mit zwei kleinen Kindern in die Schweiz und schließlich 1941 in die USA. Nach der Scheidung heiratete sie 1949 den Arzt Dr. Erich Wolff. Mehrfach besuchte Victoria Wolff ihre Heimatstadt Heilbronn. Sie arbeitete als Drehbuchautorin für Hollywood und starb 1992 in Los Angeles.
Anke Heimberg, 1967 in Pforzheim geboren, studierte Germanistik, Soziologie und Medienwissenschaften in Marburg und Wien. Sie arbeitet als freie Literaturwissenschaftlerin und Publizistin in Berlin. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die in Vergessenheit geratenen Texte jüdischer Autorinnen wie Lili Grün und Victoria Wolff neu herauszugeben und ihnen die verdiente Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Berthold-Auerbach-Literaturkreis wird unterstützt von der Marbacher Arbeitsstelle für Literarische Museen in Baden-Württemberg und der Stadt Horb.